Wenige kostbare Momente

von Romy Vollmar

Ein Anfang ist niemals leicht,
vor allem nicht, wenn man vorher nicht weiß, was einen erwartet
und nicht abschätzen kann, ob es einem gefallen wird.

Als wir alle vor mehr als zwei Wochen an die Deutsche Schülerakademie kamen,
kannten wir nichts von dem, was vor uns lag.
Unsicher stapften wir in einem Pulk von Leuten durch die Gegend,
um eine Rallye zu lösen, dessen Aufgaben eigentlich nebensächlich waren.

Nicht einmal der eigene Kurs war uns vertraut,
neue Menschen wohin man schaute,
fremde Kursleiter, fremde Jugendliche, fremde Fachgebiete.
Wir kannten nur einen Mikroteil unseres Fachgebiets.

Doch die Zeit schritt voran,
bewegte sich wie eine wogende Welle,
das erste Mal Plenum, die ersten Bekanntschaften
und die erste Kursarbeit.

Langsam flossen die Momente ineinander über,
jeder Tag fühlte sich an wie drei und doch wie wenige Minuten.
Neue Eindrücke und Erfahrungen prasselten auf uns ein
und die Stunden die man mit Schlaf verbrachte, wurden kürzen.
Denn es war ja noch so viel Aufregendes zu tun.

Tage mit Casinoabenden, Sportfesten oder Konzerten
kamen und gingen.
Schwarzschilder wurden herumgeworfen, Waldi getauscht
und KÜAs angeboten.

Zeitweise wurde der Computerraum so voll,
dass es keinen Platz mehr gab,
während die Augenringe tiefer und dunkler als die Ostsee wurden
und die Haltung immer gestresster.

Dann stand ein unausweichlicher Punkt bevor
von dem wir nie geglaubt hatten, dass er kommen würde.
Verdrossen fragten wir uns, wohin die Zeit verflossen war,
während wir dabei waren, Freunde zu finden
und die Umgebung kennenzulernen.

Das konnte doch einfach nicht sein, dass es jetzt schon wieder vorbei sein sollte.
Und nie mehr wiederkommen würde.
Nicht, wo wir uns gerade daran gewöhnt hatten.

Doch die Akademie mussten wir am Tag der Abreise loslassen
wie Sandkörner im Regen.
Wurden hilflos und traurig wie kleine Kinder zurückgelassen,
einen Notknopf gab es nicht.

Letztendlich blieben uns Pullis, Dokumentationen, Erinnerungen
oder Fotos und Videos.
Aber das wirklich Wichtige behielten wir in unserem Herzen
und holen es zu besonderen Anlässen wieder heraus.

Ein kostbares Etwas.

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