Leistung und Wettbewerb

von Fynn Konrad

Die Deutsche Schülerakademie ist wieder in Waldenburg, heißt es in der Lokalzeitung. Die Waldenburger denken da vielleicht an blasse Jugendliche, die tagelang wie kleine Einsteins schwere Aufgaben lösen. Niemand von ihnen lacht oder hat Spaß dabei. Von morgens bis abends herrscht Wettbewerb und Leistungsdruck. Sie lernen in den Sommerferien und das auch noch freiwillig. Wie langweilig kann das nur sein?

Nein, es ist nicht langweilig!

Denn auch der Spaß, besonders Musik und Sport, gehören zum Programm. Das nicht nur am Tage, sondern auch in der Nacht. Egal ob Badminton nachts um zwei Uhr oder eine Wasserschlacht am Nachmittag. Der Akademieleiter, ein gestandener Soziologe, meint nämlich, jeder müsse mit anderen Personen in „Resonanz“ treten. Er meint damit den Kontakt zu Anderen. Deswegen beschießt er selber Jugendliche mit Wasser. Das Lernen funktioniert in spannenden Diskussionen und interaktiven Spielen – wirklich ein krasser Unterschied zur Schule, die zu oft mit Frontalunterricht arbeitet.

Deswegen ist die Schülerakademie eine dringend nötige Ergänzung zur Schule und kein langweiliges Strebercamp. Durch die Kombination von Lernen und Freizeit ist sie ein pädagogisches Meisterwerk, das weiter unterstützt werden muss. Nur so kann wieder das Bewusstsein für gutes Lernen erweckt werden.

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